Sa. 16 FEB - 13 h:
Der Reisebus der Fa. STEIERT aus Hinterzarten wartet am Freiburger Bahnhof auf den aus Norden kommenden
Zug. Der Busfahrer aus dem Schwarzwald macht mit seinem trockenen Humor die Fahrt zu einer kurzweiligen Sache; im Gegensatz zu unserem
"Fastenguru",
ein etwas verbissener Prediger, der mit ernster Miene gegen alles moralisiert, was mit Fortschritt und Wissenschaft verbunden ist.
16 h: Zwischenstopp am Vierwaldstätter See mit einstündiger Wanderung; zum Abschluss bilden alle einen Kreis,
fassen sich an den Händen und singen "Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt..."
Gegen 23 h: Ankunft im Hotel Ariston in San Remo.
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So. 17 FEB: Wanderung oberhalb von Alassio, mit dem Bus bis San Martino (100m), von dort per Pedes über Santa Croce
einen Kammweg auf den Monte Bignone (520m). Auf dem nächsten Rundblick-Berg (585m) steht eine Kirche, wo eine Einkehr gestattet ist, mit Predigt und
frommen Liedern. Leider weit und breit keine Bar in Sicht für eine Alternativ-Einkehr.
Noch ein weiterer Rundblick-Berg (445m). Dann durch Wälder bergab nach Andera. Eine asphaltierte Nebenstrecke ist nach Meinung unseres Chefideologen
"Gift für die Füße" und wird gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Statt dessen steigen wir über einen Zaun, kriechen durch
eine Hecke und werden wie eine Herde von Schafen an allen kulturellen Highlights fürsorglich
herumgeführt.
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Mo. 18 FEB: In den Seealpen oberhalb von Menton:
per Bus in den Gebirgsort Monti (185m), dann per Pedes auf dem Balkon-Weg in das Gebirgsstädtchen St.Agnes (650m), mit Einkehrmöglichkeit.
Selbstverständlich wird diese Gelegenheit von den Teilnehmern spontan wahrgenommen, auch wenn unser Oberhirte noch so sehr mit der Stirn runzelt.
Weiter auf schmalen Hangwegen, unterhalb der hohen Felsen, von überall ein herrlicher Blick auf das Meer. Durch Gorbi
(376m) bergab in die phantastische Kleinstadt Roquebrune - Cap Martin mit vielen winkeligen Treppchen. Danach Umrundung des felsigen Cap Martin. Sehr
schöner befestigter Küstenwanderweg, wie überall in Frankreich, wo jeder Bürger per Gesetz freien Zugang zum Meer hat. Vive la France!
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Di. 19 FEB: Heute am 4. Fastentag persönlich
schlecht drauf, deshalb Nullbock auf Wasserpredigten.
Alleine nach San Remo auf KulTour ...
... während die Gruppe das Cap Ferrat (bei Nizza) umwandert und auf der Rückfahrt ein flüchtiges Auge auf
Monaco wirft, das glitzernde Paradies der Superreichen und Steuerflüchtlinge.
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Mi. 20 FEB: Der Bus bringt uns bis Seborga (500m). Dann durch den Wald. Recht sanft geht es nach oben zum Monte Caggio (1000m);
Rast an einer verfallenden Kapelle.
Danach Absonderung von der Gruppe mit Einkehr auf eigene Faust in Ospedaletti, weil man sonst solange auf die Einkehr warten kann,
wie der Fromme auf das göttliche Manna am St. Nimmerleinstag.
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Do. 21 FEB: Von 99m führt der Cote d'Azur-Balkonweg
auf 475m, rot-weiß markiert, gut zu gehen. Dann in ein Tal (254m) und wieder aufwärts
in das malerische Städtchen Tourrette-Levens (400m) mit Einkehr ...
in eine Kirche, die einzige Kulturstätte, die von den orthodoxen Naturfetischisten akzeptiert wird.
Aber Gott sei Dank gibt es für die weltlich Interessierten nebenan eine Bar.
Auf einem unbewaldeten Kammweg (650m) Richtung Nizza und Meer mit phantastischem Ausblick auf die Stadt. Am Stadion wartet
der Bus: nach Nizza hineinfahren zur Stadtbesichtigung, wie auf Wolken schwebend, italienisches Flair, sonnig und mild, tolles Ambiente.
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Fr. 22 FEB: Im Innern der Ligurischen Alpen
an französischer Grenze (Roya Tal). In Airole (150m) steigen wir auf 800m auf. Rot-weißer Rundkurs. Bergumrundung am Monte Aellis (1016m);
steinig und anspruchsvoll. Zwischendurch wird gepredigt, was das Zeug hält.
16:30 Ende der Rundwanderung in Airiola mit kurzer Einkehrmöglichkeit, damit keine größeren Sünden begangen
werden können, 17:00 Rückfahrt mit Bus.
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Sa. 23 FEB: Innerhalb der Ligurischen Alpen
(19 km). Rundwanderung bei Breil-sur-Roya von 300m auf 800m. Wanderung im Roya-Tal (7km).
Nach einer langatmigen Predigt über das Innenleben des Apfels (= Fastenbrechen per Apfelessen) zurück nach Breil, um die letzte Einkehrmöglichkeit dieser Reise ausgiebig zu genießen.
17h30 Rückkehr im Hotel, 19 h großes feierliches Salatessen; danach Abschlussgespräch.
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So. 24 FEB: 5h00 Abfahrt von San Remo, an Basel 12h45.
Raus aus dem Bus und rein in den Zug Richtung Norden ab 13h11;
an Düsseldorf fahrplanmäßig gegen 20 h.
Als erstes auf die Waage: 5 Kilo abgespeckt.
Man fühlt sich wie neugeboren, leicht wie eine Feder,
voller Lebensfreude und Elan.
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Fazit: Fastenwandern ist eine ideale Maßnahme
zur Revitalisierung von Körper und Geist;
empfehlenswert vor allem am Ende des Winters und zu Frühjahrsbeginn.
Esoterik und ständige Belehrungen müssen nicht sein.
Man kann sich auch im Einklang mit Wissenschaft und Fortschritt befinden und trotzdem etwas für die Gesundheit tun. |