Reisebericht:
Etape du Tour
10.Juli 2006
Alpe D'Huez
vom 1.-23.Juli bewältigen die Giganten des Radsports mehr als 3.600 km.
Wir folgen ihren Spuren und betätigen uns auf der Königsetappe als Streckentester; 190 km von Gap via Col d'Izoard und Col du Lautaret nach Alpe d'Huez, eine Woche bevor die Profis anrollen.
Reiseveranstalter:
InterAir
Busfahrt 07.07.2008 23:30 h, von Frankfurt Airport
nach Alpe d'Huez Hotel Royal Ours Blanc
Mo. 10.07.2006 - 7 h: Start des Jedermannrennens in der Provinzstadt GAP,
auf der "Route Napoleon", die von der Cote d'Azur via Grenoble bis nach Paris führt.
Unser Weg führt nicht nach Paris, sondern in die Berge Richtung italienische Grenze; voila als Ouvertüre zum Warmstrampeln: die ersten Kilometer, flach wie eine Spazierfahrt am Niederrhein.
In Guillestre beginnt bei rund 1000 Höhenmetern der erste Akt: der schier endlos scheinende Anstieg auf den Col d'Izoard, genannt der Überirdische (2360 m), eine Geröllwüste mit Steinpyramiden wie eine Mondlandschaft.
Ein kurzer Blick auf das phantastische Alpenpanorama, die Windjacke übergestreift und in wenigen Minuten downhill zurück vom Mond auf die Erde, sprich nach Briançon 1230 m.
Vorhang auf für den zweiten Akt: der relativ gemächliche Anstieg auf den Col du Lautaret (2058 m) mit einer atemberaubenden und wunderschönen Abfahrt nach Bourg d'Oisans (760 m). Dort nach 176 km die letzte Erfrischungsstelle (Ravitaillements), aber auch "zone d'elimination".
Die ersten passieren diesen Punkt bis 12 h und wer es bis 16 h nicht schafft, der wird eliminiert, d.h. aus dem Rennen genommen.
Merde, es ist ein verdammt heißer Tag, die Wasservorräte des Veranstalters sind aufgebraucht und am einzigen Wasserschlauch eine Riesenschlange, also "vive l'improvisation!"
Jetzt heißt es beißen. Eine Aspaltschlange von 14 km Länge mit 21 Kurven und 1100 Höhenmetern wartet darauf, die Nachzügler zu verschlucken.
Der Streckenrekord für dieses Sahnestück steht bei unter 38 Min, aufgestellt 1997 von Marco Pantani im Jahr von Jan Ullrichs Toursieg.
Diese Traumzeiten sind heute nicht mehr möglich, dank effizienter Doping-Kontrollen.
Zum Vergleich: Selbst gut trainierte Amateure mit Kletterqualitäten haben Mühe, unter einer Stunde zu bleiben.
Und Bruno le velo braucht sogar eineinhalb Stunden für das letzte Stück und kommt auf eine Gesamzzeit von 11:27:32 (Platz 5887 von 6037 Finishern).
Gerade noch rechtzeitig, um im nahegelegenen Mannschaftsquartier ein frisch gezaptes Freibier in Empfang zu nehmen.