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Am Streckenrand
Kaiserpfalz: ( Pfalz = Palast, von dem
lateinischen Wort palatium ). Die Ruine, die man heute besichtigen kann,
war früher eine mächtige Burg, errichtet 1184 im Auftrag von
Kaiser Barbarossa. Der brauchte damals eine Zwingburg, um den Rhein zu
beherrschen und Zoll abzukassieren; 1701 im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört.
Kaiserswerth: Bis ins 13. Jahrhundert war
Kaiserswerth Residenzstadt der deutschen Kaiser. Dann wurde der Ort für
100.000 Gulden an die Kölner verscherbelt. 1767 dem Herzog von Berg
in Düsseldorf zugeschlagen; 1929 nach Düsseldorf eingemeindet,
zusammen mit Wittlaer und Angermund.
Schloss Kalkum: ehemalige Raubritterburg
derer von Kalkum, die sich die Mittel für ihren Lebensstil überwiegend
durch Straßenraub beschaffen. Nach ihrem Aussterben um 1500 gelangt
die Burg in den Besitz der Grafen von Hatzfeldt-Wildenburg, die sich -
im Gegensatz zu ihren Vorgängern - legaler Methoden bedienen, um sich
zu bereichern. Später steigen sie zu Fürsten auf und bauen die
Burg zu einem Wasserschloss aus. Der zugehörige Landschaftspark wird
um 1825 durch den Düsseldorfer Hofgärtner Maximilian Weyhe angelegt.
Heute: Zweigstelle des nordrhein-westfälischen Hauptstaatsarchivs.
Haus Werth: aus dem 17.Jahrhundert stammendes
Gebäude, das unter Denkmalschutz steht. Der Pächter musste sich
früher dazu verpflichten, das Rheinufer zu bepflanzen, damit es nicht
weggeschwemmt wird; heute im Besitz der Duisburger Wasserwerke.
Schön ist es auf der Welt
zu sein: zwischen Anger
und Niederrhein
Vor 1000 Jahren, als Kaiserswerth noch eine Insel im Rhein war
( Werth = Insel ), war es recht beschwerlich, dorthin zu gelangen.
Heute ist alles viel einfacher: einfach in die U79 einsteigen und in 20 Minuten ist man da.
Zum Rhein gelangen wir über den Kaiserswerther Markt. An der Nr.9 die
Nr.1 der Düsseldorfer Gastronomie: Das Restaurant "Im Schiffchen"
mit drei Michelin-Sternen. Spezialität ist der in Kamillenblüten
gedämpfte bretonische Hummer für schlappe 50 €. Komplette
Menüs ab 90 € aufwärts. Man gönnt sich ja sonst nix.
Foto: Kaiserswerth Quelle:
www.duesseldorf.de
Am Rhein befindet sich hundert Meter südlich die
Kaiserpfalz,
oder besser gesagt, der Steinhaufen, der davon noch übrig geblieben
ist. Wir wenden uns daher in die entgegen gesetzte Richtung und bewegen
uns auf dem Leinpfad Richtung Norden. Früher wurden hier die Kähne
der Rheinschiffer von Pferden am Ufer entlang gezogen.
Nach einem Kilometer erreichen wir Haus Werth, das wie ein Bollwerk
in der unberührten, stillen Niederrheinlandschaft anmutet.
Wir nähern uns jetzt der Mündung des Schwarzbachs, den wir
überqueren, um auf der anderen Seite auf dem Wanderweg A2 zurückzulaufen.
Kurz vor der Kalkumer Schlossallee und dem gleichnamigen Schloss biegen
wir nach links in die Viehstraße. Früher trieben die Kalkumer
ihr Vieh auf diesem Weg zur Überangermark, dem Wald über der
Anger an der Grenze zu Tiefenbroich. Wir folgen den Spuren unserer Altvorderen,
überqueren die Bahnlinie und erreichen den Angerbach.
Wir begleiten den Bach ein Stück Richtung Süden, verlassen
ihn aber recht bald, um uns – via Wanderweg D und Kalkumer Schlossallee
– wieder dem Schwarzbach, zuzuwenden.
Vielleicht fühlen wir uns jetzt bereits, wie der Teufel auf dem
Weg zum Himmel, einem Hof bei Homberg. Mit Entsetzen besah er in einem
Bach sein Konterfei und stellte fest, dass es schwarz war wie die Nacht.
Also versuchte er sich im Bach weiß zu waschen wie die Unschuld.
Seitdem heißt der Bach "Schwarzbach".
Doch bevor wir die Gelegenheit erhalten unseren Teint aufzufrischen,
überqueren wir auf der Kalkumer Schlossallee die Bahnlinie und machen
per Haarnadelkurve eine Wende um 180 Grad Richtung Süden. Das hört
sich komplizierter an, als es ist, denn wir befinden uns die ganze Zeit
auf dem gut ausgeschildertem Wanderweg D und müssen nur den Markierungen
folgen. Wenn wir jetzt auf der rechten Seite ein Forsthaus erblicken und
danach rechts abbiegen, sind wir auf der richtigen Route und stoßen
wie weiland der Teufel auf den Schwarzbach.
Kurze Zeit später passieren wir das Kalkumer Schloss, von
dem leider nur der schöne Schlosspark öffentlich zugänglich
ist. Hinter dem Schloss fädeln wir uns links ein, wechseln die Spur
von D auf A2 und erreichen wohlbehalten den Ausgangspunkt Kaiserswerth.
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