Am Streckenrand

Eissporthalle der SPARKASSE: ein Laufparadies für Kufenflitzer. Zweimal die Woche ist Disco-Time. Und wenn die Blitze zucken und der Nebel wabert, dann geht für Eissportfreaks so richtig die Post ab.

Garather Schloss: ältere Teile stammen aus dem 16ten Jahrhundert. Der Rest wurde in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts errichtet. Dann von der Stadt Düsseldorf erworben. Heute wieder privatisiert: z.Z. Dependance des Managementcenters von Schloss Elbroich.

Benrather Schloss:1755-1773 erbautes Rokokoschloss zur Erlustigung (maison de plaisance) von Kurfürst Karl Theodor von Pfalz-Bayern, sozusagen ein Ferienhaus. Allerdings scheint seine Durchlaucht nicht besonders reisefreudig gewesen zu sein, denn er besuchte Benrath nur ein einziges Mal.

Von außen wirkt das Schloss relativ einfach und unbedeutend, denn der Adel hatte am Vorabend der französischen Revolution damit begonnen, sich in der Öffentlichkeit bescheidener darzustellen und seinen Reichtum zu kaschieren. Um so überraschter ist man beim Eintritt über das luxuriöse Innenleben: 4½ Stockwerke mit 80 Zimmern und 8 Treppenhäusern und alles vom feinsten.

Seit 1929, der Eingemeindung Benraths, im Besitz der Stadt Düsseldorf. Der Westflügel wird als Heimatkundemuseum genutzt. Der Ostflügel wird seit der EUROGA im Jahr 2002 als Europäisches Gartenkunstmuseum genutzt.

Benrather Schlosspark: Hier dominiert der französische Einfluss des 18. Jahrhunderts, d.h. die Natur wird vom Menschen beherrscht und nach streng geometrischen Vorgaben zurechtgestutzt. Eine Ausnahme bildet der an der Nordseite des Schlosses gelegene Garten, der vom Prinzip des Englischen Gartens geprägt ist (s. Tour 3: Die Hofgarten-Runde).

Schlösser im Süden: Benrath und Garath

100 m nördlich vom S-Bahnhof Benrath unterqueren wir den Gleiskörper per Fußgängertunnel und tauchen an der Paulsmühlenstraße wieder auf. Nun immer geradeaus – vorbei an der Eissporthalle – und die Telleringstraße überquerend.

In der Telleringstr.56 steht heute das Bürgerhaus. In den zwanziger Jahren war hier eine Jugendherberge. Eingeweiht wurde sie mit einem Fackelzug. Ein junger Mann, der kurz zuvor als Bauarbeiter nach Benrath gekommen war, spielte dabei eine besondere Rolle. Mit hochgehaltener brennender Fackel durchschwamm er den damals noch vorhandenen Weiher. Sein Name: Max Schmeling. Später wurde er Box-Weltmeister aller Klassen.

Am Ende der Paulsmühlenstraße befindet sich - kurz vor der Autobahn - der Treffpunkt und das Festgelände des Lauftreffs Düsseldorf-Süd. Ein Tunnel führt uns gefahrlos unter der Autobahn hindurch.

Wir haben jetzt den Benrather Forst erreicht und können tief durchatmen. Würden wir geradeaus weiter laufen auf dem Wanderweg D, kämen wir auf gut gekennzeichneten Waldwegen durch den Benrather und Hasseler Forst bis zum Unterbacher See.

Heute ist jedoch die stadtnahe Erlebnistour angesagt. D.h. wir schwenken Richtung Süden und orientieren uns an der Autobahn, die wir wie ein Maulwurf mehrfach per Tunnel unterqueren. Das hört sich schlimmer an, als es ist, denn wir laufen mit genügendem Abstand von dieser Hauptverkehrsader und befinden uns ständig am Rande des Forstes, der uns zur zusätzlichen Orientierung dient.

Die nächste Unterführung mit Wechsel der Autobahnseite ist die Hildener Straße. Dann geht es am Buchholzer Busch über die Itter, erneut unter der Autobahn hindurch, links der Forst, rechts die Wohnbehausungen von Garath. Immer am Waldrand entlang erreichen wir den Schulkomplex "Stettiner Straße".

Schöner ist auf jeden Fall die Route, die um Garath herum führt. D.h. über Am Kapeller Feld, vorbei an Schloss Garath bis zur Frankfurter Straße. Links um die Tankstelle herum unterqueren wir in einem imposanten Doppeltunnel Auto- und Eisenbahn und folgen jetzt auf dem Wanderweg X dem Naturschutzgebiet zwischen Altrhein und Garath.

Hinter einem Kinderspielplatz sehen wir rechts am Hang den alten jüdischen Friedhof Schlickumsfeld. In Urdenbach in der Straße "Am Alten Rhein Nummer 8" steht das Haus "Drägenburg". Hier wohnte von 1907 bis 1922 Loise Dumont. Zusammen mit ihrem Mann Gustav Lindemann leitete sie damals das Düsseldorfer Schauspielhaus. Um die Weihnachtszeit riefen die Kinder der Nachbarschaft immer:
"Frau Lindemann, jäwt us en Stöckske Schokolat !" 

Über das Benrather Schlossufer gelangen wir schließlich an den Südwesteingang des Schlossparks. Jetzt sind wir auf dem Wanderweg D und durchqueren lustwandelnderweise Schlosspark und Anlagen.

Am Ende heißt es

Rücke vor bis zur Schlossallee

und über die Heubesstraße erreichen wir an den S-Bahnhof Benrath, Ausgangspunkt unserer Zwei-Schlösser-Tour.